Bio-Landwirtschaft

Carnuntum: Vorreiter in Bio-Weinproduktion

10.06.2024

Das Weinbaugebiet im Osten Niederösterreichs nimmt eine Vorreiterrolle in der biologischen Bewirtschaftung ein. Mit dem Jahrgang 2024 werden 64 Prozent der Rebflächen biologisch bewirtschaftet.
Carnuntum

Carnuntum setzt neue Maßstäbe in der biologischen Bewirtschaftung. Mit dem Jahrgang 2024 werden bereits 64 Prozent der Rebflächen der Rubin Carnuntum Weingüter biologisch bewirtschaftet. Zum Vergleich: Der Anteil der Bio-Weingartenfläche in Österreich betrug 2022 nur 22 Prozent.

Diese Entwicklung ist das Resultat einer langjährigen Fokussierung auf Nachhaltigkeit und Qualität. Der Weg zur biologischen Bewirtschaftung begann 2006 mit einer groß angelegten geologischen Studie, die den Winzern half, ihre Weinberge besser zu verstehen und zu nutzen. Diese Arbeit führte zur Klassifizierung der Weinbergsrieden und zur Definition des Carnuntum DAC im Jahr 2019.

Carnuntum ist eines der trockensten Gebiete Österreichs, mit teilweise weniger als 400 Millimetern Niederschlag pro Jahr. Diese herausfordernden Bedingungen haben die Winzer jedoch nicht abgeschreckt. Im Gegenteil, sie haben die biologische Bewirtschaftung als Vorteil erkannt. Die intensive Kompostarbeit hilft, den Humus aufzubauen und die Feuchtigkeit besser im Boden zu halten. Dies erhöht die Vitalität der Weinberge und die Resilienz der Rebstöcke. 

Weingut Artner
„Für uns ist bio eine Lebenseinstellung“: Peter Artner vom Weingut Artner.

Was bringt Bio-Landwirtschaft dem Wein?

Die positiven Veränderungen sind auch im Keller spürbar. Die Trauben reifen harmonischer und benötigen weniger Eingriffe. Die Vergärung erfolgt spontan durch wilde Hefen und es wird weniger Schwefel verwendet. Der Unterschied im Geschmack ist deutlich: Die Weine haben eine höhere Säure, die in natürlicher Balance mit den Tanninen steht, die Haltbarkeit der Weine steigt.

Karoline Taferner
„Wenn man sich so intensiv wie wir mit den Böden beschäftigt, ist die biologische Bewirtschaftung nicht mehr fern“: Winzerin Karoline Taferner, seit 2022 "bio".

Peter Artner vom Weingut Artner betont: „Für uns ist bio eine Lebenseinstellung. Wir sind achtsam vorgegangen und haben Schritt um Schritt den gesamten Betrieb auf bio umgestellt. Seither sind unsere Reben vitaler und robuster.“ Karoline Taferner, die seit 2022 auf Bio setzt, fügt hinzu: „Wenn man sich so intensiv wie wir mit den Böden beschäftigt, ist die biologische Bewirtschaftung nicht mehr fern.“ Philipp Grassl, Göttlesbrunn, schwärmt: „Der positive Effekt auf vielen Ebenen war überzeugend.“

Info

Rubin Carnuntum Weingüter mit biologischer oder nachhaltiger Bewirtschaftung

• Weingut Artner, Höflein (Bio zertifiziert)
• Weingut Auer, Höflein (Bio zertifiziert ab Herbst 2024)
• Weingut Böheim, Arbesthal (Nachhaltig Austria zertifiziert)
• Weingut Manfred Edelmann, Göttlesbrunn (Bio zertifiziert ab Jahrgang 2025)
• Weingut Glatzer, Göttlesbrunn (Bio zertifiziert)
• Weingut Gottschuly-Grassl, Höflein (Bio zertifiziert)
• Weingut Philipp Grassl, Göttlesbrunn (Bio zertifiziert)
• Weingut Grassl Nepomukhof, Göttlesbrunn (Bio zertifiziert)
• Weinbau Gratzer-Sandriester, Prellenkirchen (Bio zertifiziert)
• Weingut Lager, Göttlesbrunn (Bio zertifiziert)
• Weingut Lukas Markowitsch, Göttlesbrunn (Nachhaltig Austria zertifiziert)
• Weingut Gerhard Markowitsch, Göttlesbrunn (Bio zertifiziert)
• Weingut Dorli Muhr, Prellenkirchen (Bio zertifiziert)
• Weingut Franz & Christine Netzl, Göttlesbrunn (Bio zertifiziert)
• Weingut Martin Netzl, Göttlesbrunn (Bio zertifiziert ab Herbst 2024)
• Weingut Oppelmayer, Göttlesbrunn (Nachhaltig Austria zertifiziert)
• Weingut Robert Payr, Höflein (Bio zertifiziert)
• Weingut Gerhard Pimpel, Göttlesbrunn (Bio zertifiziert ab Herbst 2024)
• Weingut Pitnauer, Göttlesbrunn (Nachhaltig Austria zertifiziert)
• Weingut Michaela Riedmüller, Hainburg (Bio zertifiziert ab 2026)
• Weingut Taferner, Göttlesbrunn (Bio zertifiziert)