Gastronomie

Zur EM sagen Schnaps-Produzenten: „Lass Dein Auto stehen“!

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10.06.2024

Von: Roland Graf
Der Spirituosenverband nützt das erste EM-Wochenende zur Bewusstseinsbildung in 120 Bars: Alkoholgenuss ja, aber dann wird nicht mehr selbst gefahren – dafür gibt es Gutscheine.
Spirituosenverband Dont drink and drive

„Es geht um Bewußtseinsbildung“, ist sich Harold Burstein bewusst, nicht an drei Tagen das Problem des Alkoholmißbrauchs zu lösen. Doch der Obmann des Schutzverbands der österreichischen Spirituosen- und Sektwirtschaft nützt mit seinen Mitgliedern den Auftakt der Fußball-EM (14. bis 16. Juni) für die Kampagne „Laß Dein Auto stehen“. In 120 Bars will man für verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol sensibilisieren. „Veranstaltungen wie die EM bringen ein anderes Konsummuster mit sich“, bestätigte der Verkehrspsychologen Rainer Kastner beim Auftakt im „Kleinod Stadtgarten“, einem der teilnehmenden Gastrobetriebe.

Fachmann für Alkohol am Steuer

Der Fachmann für Alkohol am Steuer hatte auch Evidenz parat: „7,5% aller Unfälle mit Personenschaden haben mit Alkoholisierung zu tun“. Ganz klar sei das betrunkene Fahren auch ein männliches Problem: 86% der Alko-Unfälle würden von Männern verursacht, so Kastner. Mehr als 70% davon hätten über 1 ‰ Alkohol, was für gewohnheitsmäßigen Konsum spräche. Eine Alternative soll zumindest zum Auftakt des Public Viewings in den teilnehmenden Bars (allesamt in Graz, Salzburg oder Wien) angeboten werden. Mit einem Code, den die Gastronomen ihren Gästen nennen, ist die Fahrt mit dem Mobilitäts-Anbieter Bolt um 10 Euro vergünstigt.

Spirituosenverband Dont drink and drive 2
Trinken, nicht fahren! Florian Czink, Christopher Robl, Nicole Grob und Harold Burstein vom Spirituosenverband stellten mit Julia Anghel (2. v. re.) vom Mobilitätspartner „Bolt“ die EM-Aktion für Bars vor.

Weitere Kampagne im Herbst

Dass sich die Industrie an einen Tisch gesetzt habe, „um die Reichweite für das Thema zu erhöhen“, begrüßte Christopher Robl (Pernod-Ricard). Man habe durchaus „auch als Konkurrenten am Markt die Sache in den Vordergrund gestellt“, formuliert mit Florian Czink (Top Spirits/Schlumberger) ein weiteres Mitglied des Schutzverbands. Die Aktion mit „Bolt“ ist ein kräftiges Lebenszeichen des Branchen-Gremiums, das bereits eine weitere Online-Kampagne für Herbst ankündigte. Denn nicht nur, wenn Fußball übertragen wird, sollte man das Auto nach dem Anstoßen stehen lassen.