Tourismus

Tourismus trotzt hohen Kosten

Tourismus
06.06.2024

Das Tourismusbarometer 2024 beleuchtet die Lage der Branche und gibt Einblicke in die Stimmung der Branche.
Tourismusbarometer

Der Tourismus in Österreich steht vor großen Herausforderungen, zeigt sich jedoch kämpferisch und optimistisch. Das "Tourismusbarometer 2024" von Deloitte und der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) beleuchtet die Lage der Branche und gibt Einblicke in die Stimmung und Erwartungen der Touristiker.

Die wirtschaftliche Lage der Branche wird kritisch bewertet, mit einer Gesamtnote von 2,87. Lediglich während der Corona-Krise 2020 war die Stimmung schlechter. "Für die kommenden Monate befürchtet fast ein Drittel der Befragten, dass sich die Branche im eigenen Bundesland noch negativer entwickeln wird", erklärt Andreas Kapferer, Partner bei Deloitte Tirol. Trotz dieser Bedenken erwarten 60 % der Betriebe ein Umsatzplus im Sommer 2024, wobei Wien besonders optimistisch ist.

Andreas Kapferer
Andreas Kapferer, Deloitte Tirol: "Für die kommenden Monate befürchtet fast ein Drittel der Befragten, dass sich die Branche im eigenen Bundesland noch negativer entwickeln wird".

Hoher Kostendruck und seine Folgen

Die Inflation stellt die Branche vor große Herausforderungen. "Neun von zehn Betrieben berichten bereits von negativen Auswirkungen," warnt Markus Gratzer, Generalsekretär der ÖHV. Die Kostensituation wird mit einem Wert von 4,31 als größtes Problem gesehen, noch vor dem Personalmangel. 83 % der Betriebe bemerken eine veränderte Preissensitivität bei ihren Gästen, und 25 % rechnen mit schlechterer Preisdurchsetzung.

Markus Gratzer
"Neun von zehn Betrieben berichten bereits von negativen Auswirkungen": Markus Gratzer.

Investitionshemmnisse durch Zinslage

Die hohe Inflation erschwert den Zugang zu Kreditfinanzierungen und die Umsetzung von Investitionsprojekten. Die Zinslage wird mit 3,91 bewertet, dem schlechtesten Wert seit Beginn der Erhebungen. Fast die Hälfte der Touristiker reduziert geplante Investitionen. "Viele Betriebe sind derzeit massiv von den stark gestiegenen Zinsen betroffen," erklärt Andreas Kapferer.