Betriebsführung

Hoteliers in Not: Preisanstieg lässt Branche bluten

Hotel
21.06.2024

Trotz steigender Einnahmen brechen die Gewinne ein. ÖHV-Präsident Walter Veit fordert sofortige politische Unterstützung.
sinkende Gewinne

Die Hotellerie in Österreich kämpft mit einem Monster, das jeder kennt - der Inflation. Die Kosten schießen durch die Decke, die Einnahmen hinken hinterher. ÖHV-Präsident Walter Veit schlägt Alarm: Wir ersticken in Kosten und Bürokratie!

Zahlen, die niemand sehen will

Trotz einer Umsatzsteigerung von 7 bis 10 Prozent im Jahr 2023 sind die Gewinne um satte 3 bis 5 Prozent gesunken. Die Österreichische Hotel- und Tourismusbank, Kohl > Partner und Prodinger bestätigen die düsteren Zahlen des Tourismusbarometers 2024 von Deloitte und ÖHV. „Die Kosten müssen runter“, nennt Veit die Zahlen alarmierend.

Ein Teufelskreis der Teuerung

In der Wintersaison 2023/24 sind die realen Einnahmen der Hotellerie im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent gesunken. Die Inflation trifft die Branche hart. Während andere Produkte billig aus Fernost importiert werden können, bleiben die Hotels auf lokale Lieferanten angewiesen. Jeder Bäcker, jeder Metzger, jeder Handwerker - sie alle geben ihre gestiegenen Kosten weiter. „Das können wir nicht umschiffen“, erklärt Veit die sogenannte Zweit- und Drittrundeneffekte, die die Hotellerie ins Mark treffen.

Walter Veit, ÖHV
ÖHV-Präsident Walter Veit fordert dringende Maßnahmen, um die Branche zu retten.

Kostenlawine: Von A wie Arbeit bis Z wie Zinsen

Die Forderungen der Branche sind klar: „Wir brauchen Luft zum Leben!“ Neben einer dringend benötigten Zinssenkung durch die EZB fordert Veit eine Reduktion der Energiekosten und eine seit Jahrzehnten versprochene Entlastung der Arbeit. „Mehr netto vom Brutto, raus aus den Ankündigungen, rein in die Umsetzung – aber rasch!“, so der ÖHV-Präsident.

Politik am Zug: Zeit für mutige Entscheidungen

Eine echte Entlastung der Arbeit hätte doppelte Vorteile: Mehr Geld in den Taschen der Menschen und weniger starke Preisanstiege. „Die Entlastung würde sich zum Teil von selbst finanzieren“, argumentiert Veit und fordert die Regierung auf, endlich zu handeln. „Wir haben Geld für so viel, da muss auch etwas für Standort und Wirtschaft übrig sein!“